08.04.19

Erläuterung des Prüfsiegel OEKO-Tex und dessen Vorteile

OEko-Tex

Setzt man sich intensiver mit schadstofffreien Produkten auseinander, wird mal hin und da auf das sogenannte OEKO-tex Zertifikat stoßen. Aber was ist eigentlich OEKO-tex? Welche Produkte werden zertifiziert? Was sind Prüfkriterien und wo kommt dieses Zertifikat her? Hier werden Antworten auf mögliche Unklarheiten geliefert.

Inhaltsverzeichnis:

Was steckt hinter dem OEKO-tex Standard?
Herkunft des Labels
Wichtige Kriterien für den Standard
Die wesentlichen Stoffe, auf die Textilien getestet werden

Produktklassen und Voraussetzungen für die Zertifizierung
Weitere Zertifikate von OEKO-tex

 

Was steckt hinter dem OEKO-tex Standard?

Bestimmt haben Sie bereits auf diversen Textilprodukten Label und Zertifizierungen gesehen.
Eines davon ist die Zertifizierung mit dem Markennamen OEKO-tex. Auf den ersten Blick ist jedoch nicht klar, was es mit diesem Siegel auf sich hat.
Antworten auf die Fragen, was OEKO-tex überhaupt prüft und wer hinter dieser Zertifizierung steht, finden Sie hier.

 

Herkunft des Labels

Anfang der neunziger Jahre haben sich verschiedene Forschungsinstitute für Textilien zusammengeschlossen. Bis 2016 folgten weitere Mitglieder. Ziel dieses Zusammenschlusses von 18 Instituten war eine Zertifizierung für Textilien zu entwickeln.
Besonders umweltfreundliche und rücksichtsvoll agierende Unternehmen sollten mit dem OEKO-tex Siegel ausgezeichnet werden. Während des Prüfprozesses werden nicht nur Endprodukte, sondern auch Zwischenfabrikate und Rohstoffe überprüft. Heutzutage ist die Zertifizierung nach OEKO-tex auf Geweben, Garnen oder Nähzubehör zu sehen. Natürlich finden Sie das Label auch in Bekleidung und anderen Textilien für den Heimbedarf.

 

Wichtige Kriterien für den Standard

Für die Prüfung eines Produktes gibt es diverse Kriterien zu berücksichtigen. Dabei geht das OEKO-tex Siegel deutlich über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus. Zwar wird getestet, ob verbotene Substanzen in den Textilien enthalten sind. Jedoch überprüfen die Labors auch Inhaltsstoffe, die nicht verboten, aber als gesundheitsbedenklich eingestuft sind.
Selbst wenn in einem Produkt umweltgefährdende Stoffe gefunden werden, verhindert dies eine Zertifizierung. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Stoffe für Menschen bedenklich sind.

 

Die wesentlichen Stoffe, auf die Textilien getestet werden

  • Farbstoffe, wie Cadmium, Nickel oder Formaldehyd
  • umweltschädigende Substanzen
  • gesundheitsbedenkliche Chemikalien


Die Suche nach diesen schädlichen Stoffen soll die Produktsicherheit erhöhen. Denn Sie erkennen direkt anhand der Zertifizierung mit dem OEKO-tex Label, welche Produkte frei von Schadstoffen sind. Die verwendeten Grenzwerte liegen dabei teilweise deutlich unter den gesetzlichen Werten.
Mitunter werden sogar Produzenten vor Ort besucht. Auf diesem Weg kann die gesamte Produktionskette überprüft werden.

 

Produktklassen und Voraussetzungen für die Zertifizierung

Der größte Teil der Prüfung wird jedoch durch Labortests absolviert. Nur so können bestimmte Schadstoffe erkannt werden.
Der Umfang der Tests richtet sich dabei auch nach der Verwendung des Produktes. Textilien mit regelmäßigem Hautkontakt werden strengeren Tests unterzogen, als beispielsweise Vorhänge und Gardinen.
Anhand dieser Einstufung sind vier Produktklassen entstanden:

  • Klasse I: Produkte für Babys und Kleinkinder
  • Klasse II: Produkte mit engem Hautkontakt, wie Unterwäsche, Shirts und Hosen
  • Klasse III: Produkte mit weniger Hautkontakt, wie Jacken
  • Klasse IV: Ausstattung, wie Tischdecken und Vorhänge


Für die Zertifizierung müssen alle gesetzten Vorgaben der Produktklasse erfüllt sein. Das bedeutet, dass auch alle Bestandteile, wie Stoffe, Knöpfe und Garne die Vorschriften einhalten müssen.
Zusätzlich muss der Hersteller nachweisen, dass er bereits innerhalb seines Betriebes qualitätssichernde Maßnahmen ergreift. Ist ein Unternehmen der Meinung, dass die eigenen Produkte diese Vorgaben erfüllen, kann es die Prüfung dieser beantragen.
Nach detaillierten Informationen zu dem Produkt und der Herstellung werden Muster eingesendet und die Tester nehmen ihre Arbeit auf. Erfüllt der Hersteller alle Anforderungen, erhält das getestete Produkt die Zertifizierung nach OEKO-tex Standard 100.

 

Weitere Zertifikate von OEKO-tex

Der Standard 100 ist die gängigste Auszeichnung für Textilien. OEKO-tex hat jedoch noch weitere, spezifische, Zertifikate entwickelt.
STeP kontrolliert beispielsweise auch den Einsatz von Arbeitsmitteln und die Bedingungen für die Arbeitnehmer.
Für Produkte aus Leder wurde dagegen der Leather Standard entwickelt. Neben den genannten Beispielen gibt es noch weitere Auszeichnungen von OEKO-tex, die jedoch alle optisch gleich aufgebaut sind. Sie können sie daher leicht erkennen.